Hochdruckchemie

Hochdruckchemie
Hoch|druck|che|mie 〈[-çe-] f.; -; unz.〉 = Piezochemie

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Hoch|druck|che|mie: Arbeitsgebiet der Chemie, das sich mit dem chem. Verhalten der Stoffe u. dem Ablauf von Reaktionen bei hohen Drücken (> 100 bar ≈ 10 MPa) befasst. Typische Hochdrucksynthesen finden statt bei der Herst. von Methanol, Ammoniak u. LD-Polyethylen, u. auch Kohlehydrierung, Oxo-Synthese, Hydrothermalsynthesen u. Edelsteinherst. laufen unter hohen Drücken ab.

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Hochdruckchemie,
 
Gebiet der Chemie, das sich mit der Durchführung chemischer Reaktionen bei Drücken über 100 bar (10 MPa) beschäftigt. Verfahren im Bereich von 10 bis 100 bar (1 MPa bis 10 MPa) werden als Mitteldruckverfahren bezeichnet. Bei Gasreaktionen kann durch Druckerhöhung eine starke Zunahme der Konzentration und damit der Reaktionsgeschwindigkeit erreicht werden. In vielen Fällen führt die Anwendung von Druck zu einer günstigeren Gleichgewichtslage der Reaktion. Die technische Hochdruckchemie begann 1913 mit der Ammoniaksynthese (Druck: 200 bar). Wichtige Entwicklungen der 30er-Jahre waren die Kohlehydrierung (bis 700 bar) und die Hochdruckpolymerisation von Äthylen (1 000 bis 3 000 bar). Um Investitionskosten und Energieaufwand für die Kompression zu verringern, geht der Trend derzeit zu niedrigeren Drücken (100 bis maximal 300 bar). Im Druckbereich von 10 000 bis 100 000 bar lassen sich viele Feststoffe in Phasen höherer Dichte umwandeln (z. B. Graphit in Diamant).

Universal-Lexikon. 2012.

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